Page 13 - Jansen2020
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Leben und Werk (Quelle Wikipedia)
Franz M. Jansen studierte von 1905 bis 1906 Ar- chitektur an derTechnischen Hochschule in Karls- ruhe.Von 1906 bis 1910 war er Meisterschüler an der Akademie der Künste in Wien. Sein in die- sen Jahren entstandenes Frühwerk war inhaltlich noch stark symbolistisch und in seiner arabesken Linienführung auch vom Jugendstil geprägt. Nach seiner Rückkehr nach Köln wurde Franz Maria Jansen Mitglied des Deutschen Künstlerbundes. Im Jahr 1911 war Jansen Mitbegründer der „Köl- ner Sezession“ und des Gereonsklubs. Im Jahr 1912 wurde er Mitglied der Berliner Secession. Jansens eigene künstlerische Entwicklung ist im Wesentlichen durch seine Wahl des künstleri- schen Ausdrucksmittels, der Radierung sowie dem Holz- und Linolschnitt vorgegeben. Zwar versuchte er sich in dieser Zeit auch an Ölgemäl- den (u. a. gewann er die silberne Medaille der Stadt Köln für sein Panoramabild Am Rhein), doch sind es vor allem seine frühen grafischen Mappenwerke und Zyklen, die ihn bekannt mach- ten. In kurzer Zeit entstand der Zyklus 6 Tage aus dem Leben eines Knaben, dann auf einer Reise nachItalien,dieihn1913nachVenedigführte,der Zyklus Die schwarzen Gondeln, schließlich die Mappen Die Industrie und Der eiserne Rhein. Die beiden letztgenannten Mappen entstanden bei dem befreundeten, gleichaltrigen Maler Ernst Isselmann. Sie waren Ateliernachbarn im Brü- ckenturm der Ruhrort-Homberger Rheinbrücke in Duisburg. Isselmann war ein begeisterter Seg- ler,sieunternahmensomancheTourgemeinsam.
Im Ersten Weltkrieg leistete er von 1915 bis 1918 seine Kriegsdienst in Koblenz ab, 1917 heiratete er die Malerin Fifi Kreutzer, deren Vornamen Ma- thilde er aus Zuneigung als „M.“ in seinen Künst- lernamen aufnahm. Im Jahr 1918 verfasste er sein Manifest über den Expressionismus.Von 1918 bis 1925 hatte er intensive Kontakte zu Franz Pfem- ferts Zeitschrift, Die Aktion. Franz M. Jansen un- terhielt einen engen Kontakt zu anderen Malern wie Carlo Mense und Schriftstellern wie Her- mann Hesse. Im Jahr 1919 zog er nach Winter- scheid in den Siegkreis, 1920 wohnte er für einige Zeit in Hamburg.
In den Jahren von 1928 bis 1930 wurden Jansens Werke auf den Auswahlausstellungen Deutscher Graphik in Paris, Zürich, Amsterdam, Warschau, Cleveland, Detroit, Chicago und Buenos Aires ge- zeigt. Im Jahr 1934 zog Jansen nach Büchel, wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete.
Unter dem nationalsozialistischen Regime ge- hörte Jansen nicht zu den Künstlern, die Deutsch- land verlassen mussten, wie etwa George Grosz oder Franz Pfemfert. Jansens monumentale Öl- gemälde der Neuen Sachlichkeit passten sich schon früh diesen Normen an, und so wurde er dann auch folgerichtig im März 1933 auf einer ju- ryfreien Ausstellung in Berlin gezeigt. Seine Mit- gliedschaft in der berufsständischen Organisation der „Reichskulturkammer“ war für diese Teil- nahme notwendig.
1934 schuf Jansen gemeinsam mit Jakob Berwan- ger die Wandmalereien in der Kölner Universität unter dem Motto Deutscher Mensch in deut- scher Landschaft (Figurengröße 160 cm), nach- dem er in einem von der Universität ausge- schriebenen Wettbewerb einen 1. Preis für sei- nenEntwurfDeutscheRassenerhaltenhatte.Die Stadt Köln orderte 1937 das Ölgemälde Rhein- ansicht für den „Staatssekretär im Reichsministe- rium des Inneren und Reichssportführer“ Hans von Tschammer und Osten (1887–1943) und 1940 kaufte sie die Bilder Köln von den Domtür- men und Winterabend (beide Öl). Die Mann- schaftsspeiseräume und deren Außenwände in der Kaserne von Lüdenscheid gestaltete Jansen 1937 im Auftrag der Wehrmachtsführung mit dem monumentalen Fresko Soldaten einst und jetzt. Wie in Köln hatten auch hier die Figuren eine Größe von 160 cm, die Gesamthöhe des Freskos betrug 2 m, die Länge rund 30 m. Als ihm dann der Kölnische Kunstverein 1935 eine große Einzelausstellung anlässlich seines 50. Geburtsta- ges widmete, er in Hamburg auf der Wanderaus- stellung „Deutsche Kunst im Olympia-Jahr 1936“ (21. Juli – 20. September 1936) zu sehen war und im März an der Fachschau auf der Kölner Früh- jahrsmesse teilnahm, erinnerten sich die national- sozialistischen Machthaber seiner sozialistischen Vergangenheit.



































































































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