Page 10 - Jansen2020
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Im Gegensatz zu den früheren Arbeiten entsteht nun eine genrehaft unproble- matische Kunst. In dieser Zeit arbeitet er kaum an Grafiken.
Im nationalsozialistischen Deutschland, 1937, werden viele seiner Arbeiten aus den Museen entfernt.
Jansen wird noch im Alter von 60 Jah- ren zum Kriegsdienst eingezogen. 1945 kehrt er schwer erkrankt nach Büchel im Bröltal, in sein 1934 gebautes Haus, zurück.
Nach dem Zweiten Weltkrieg folgt der Epilog zu seinen Arbeiten aus den 20er Jahren: „Kritische Grafik“, „Wieder ein- mal“, „Der Schrei“, ein Spiegel existen- zieller Betroffenheit und Resignation.
1955 radiert er wieder Rheinlandschaf- ten, es ist sein letzter großer Zyklus „Der Strom“. In 45 Radierungen be- schreibt er die Rheinlandschaften vom Bodensee bis zum Niederrhein mit dem Versuch der exakten topographi- schen Wiedergabe.
Am 21. Mai 1958 stirbt Franz Lambert Jansen in seinem Haus in Büchel.
Er war ein Künstler, der tragische und auch turbulente Zeiten miterlebt hat, die, möglicherweise gerade aus ihren Nöten heraus, Triebfedern für viele neue Kunstrichtungen waren: die Kai- serzeit, zwei Weltkriege,Weimarer Re- publik, Zeit des Nationalsozialismus. Ruhe und Besinnung in diesen schwe-
Waldkapelle, (Bröltal), 1923, Kaltnadelradierung, 33,9 x 24,8 cm
ren Zeiten fand Jansen immer wieder so schreibt er in seinen auf dem Lande; Lebenserinnerungen:
Siebengebirge
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